Vor welchen Herausforderungen steht die Kleinfeuerstätten-Branche unter Einbeziehung der Immobilienwirtschaft, der Digitalisierung und vor allem der klimabedingten regulatorischen Vorgaben? Darum ging es bei der Diskussions- und Vernetzungsveranstaltung „FEUER 2030“ am 10.05. in Berlin. Es war ein Online-Angebot, das live aus Berlin gesendet wurde. Renommierte Experten diskutierten spannende Impulse und mögliche Szenarien. Die gesamt Aufzeichnung finden Sie auf Youtube (ca. 2,5 Std.). Es gibt aber auch die Einspieler und Statements der Experten.
Wir haben gewissermaßen die Feuerstätte als Teil eines Gebäudes und damit als „Plus“ zu Baukultur betrachtet – schauen Sie selbst! Veranstalter war die gemeinnützige Gerhard Manfred-Rokossa-Stiftung (GMR), die sich den Slogan „Innovation schafft Zukunft“ zu eigen macht. Mit dem Format trägt die Stiftung auch ihrem Bildungsauftrag Rechnung.
Kleinfeuerstätten-Branche ist mehr als Kamin und Ofen
Es geht von Anbeginn um die Thematik der erneuerbaren bzw. regenerativen Energieträger für das Thema Wärme. Über die Zeit sind aber weitere Faktoren mit Blick auf das Feuer hinzugekommen: Hierbei geht es um Erlebnis, Gemeinschaft, Sicherheit für Gebäude und menschliche Gesundheit sowie nachdrücklich um das Thema Umwelt oder aktuell auch den Klimaschutz. Allein diese Aspekte zeigen die multiplen Herausforderungen vor der die Branche steht.
Wie kann die Industrie mit diesen Herausforderungen umgehen?
Vielleicht spendet es nicht viel Trost, aber alle industriellen Branchen befinden sich in einer Transformation. Unbedachtes Verbrauchen von Ressourcen, die nur begrenzt zur Verfügung stehen, geht nicht mehr. Selbst mit sich auf natürliche Weise erneuernden Ressourcen muss sparsam umgegangen werden, weil der Erneuerungsprozess dauert und Nutzungswettbewerb entsteht. Vieles muss neu gedacht werden. Mit der Antriebswende beim Auto ist es auch (noch) nicht getan. Es braucht die Mobilitätswende und wenn ein Auto, muss es intelligent und vernetzt sein. Der neuen Idee Raum geben, ist das Gebot der Stunde. Wenn der Effizienzgrad eines Produktes ausgereizt ist, braucht es vielleicht genau das disruptive Element. Das bedeutet keinen Horror, sondern Zukunft – sie ist das eigentliche Ziel im Leben.
Inspiration aus anderen Bereichen
Ein ganz neues, Feuer täuschend echt imitierendes Wohnobjekt könnte für viele Menschen eine erlebbare Alternative zum physischen Feuer darstellen. Ein solches Objekt wird in der Veranstaltung vorgestellt und diskutiert. Der Vorteil: Es ist leicht transportabel, ggf. sogar kombinierbar mit einer Energiespeicherung, hat visuelle und akustische Elemente, die einem echten Feuer ähneln, es ist emissionsfrei und durchaus erschwinglich. Der Kostenfaktor beim Thema Feuerstelle ist nicht unerheblich: Eine hochwertige Kaminanlage mit alle technischen Ausstattungselementen und Smart-Home-Integration ist – abgesehen von den baulichen Voraussetzungen eines Gebäudes – sehr kostspielig. Noch einen Schritt weiter gehen rein virtuelle Feuerstättenerlebnisse mit Hilfe von Augemented/Mixed Reality oder gar im Metaverse.
Kleinfeuerstätte als Energie- bzw. Wärmequelle
Das war und ist vielerorts nach wie vor die favorisierte Betrachtung. Hier ändert sich politisch gerade einiges – Stichwort Gebäudeenergiegesetz (GEG). Da geht es vornehmlich um fossil betriebene Heizungen, also Öl und Gas. Nichtsdestotrotz, wird Holz zwar als erneuerbare Energiequelle angesehen. Seine Nutzung für Heizenergie jedoch voraussichtlich eingeschränkt werden. Das Ziel ist eher Holz zu verbauen – in Gebäuden oder beispielsweise in Möbeln – um das CO2 möglichst lange/dauerhaft zu speichern und aus der Atmosphäre herauszuhalten. FAZIT: Die Feuerstätte der Zukunft wird andere Funktionen als die reine Wärmequelle einnehmen und erfüllen müssen: Als emotionales Erlebnis in Gemeinschaft, mit hoher Sicherheit für Mensch, Gebäude und Umwelt. Schließlich wird es in all seinen Facetten noch stärker Teil einer Kreislaufwirtschaft werden.
Ein Kommentar