Im Online-Round-Table Gebäudeenergie diskutieren wir einige politische, branchenrelevante und technologische Aspekte des Themas eine Rolle spielen aber auch Trends und Zukunftsaussichten im Umgang mit der Gebäudeenergie. Der erste Teil vom 24.2.2025 ist online bei YouTube aufrufbar.
Teil II fand am 8.4.2025 statt und ist ebenfalls auf YouTube. Bis dahin waren die Ergebnisse der Arbeitsgruppen (s.u.) bekannt.
Der dritte Teil dieser Reihe ist für den 14. Mai 2025, 11 Uhr geplant – wieder live bei LinkedIn.
Hier einige Schlagworte generell zum Thema
# Gebäudeenergie als Riesenhebel: über 1/3 Gesamtenergieverbrauch und ca. 1/3 Treibhausgas(THG)-Emissionen
# GEG seit etwas über 4 Jahren (01.11.2020) in Kraft – 4. Regierung Merkel: Zusammenlegung von Energieeinspargesetz, die Energieeinsparverordnung und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz
# 01.01.2023: Absenkung des Jahresprimärenergieverbrauchs im Neubau von 75 auf 55 Prozent des Referenzgebäudes
# 2. Novelle („Heizungsgesetz“) – seit 01.01.2024 in Kraft – verbindlicher Einsatz von erneuerbaren Energien (65 Prozent)
Herausforderungen
# 60 Prozent der Wohngebäude wurden vor den 1980er Jahren gebaut
# rechnerisch muss der Gebäudesektor bis 2030 jährlich 8,3 Millionen Tonnen CO2 beim Heizen und der Warmwasserbereitung einsparen – Durchschnitt der letzten Jahre: 1,3 Mio. t CO2, also ein Siebtel
# Vorgaben Klimaschutzgesetz (KSG): 12,7 Mio. t CO2/Jahr einsparen (2021-2030)
Stand in den Koalitionsverhandlungen
Aussagen in den den Papieren der Koalitionsverhandlungs-AG 4 (Verkehr, Infrastruktur, Bauen, Wohnen). Da heißt es:
„Die nationalen Gebäudeeffizienzklassen im GEG werden mit unseren Nachbarländern harmonisiert. Spielräume bei der Umsetzung der EPBD (European Performance Building Directive) schöpfen wir aus; für eine Verlängerung der Umsetzungsfristen setzen wir uns ein. GEG und kommunale Wärmeplanung werden enger verzahnt. Die Wärmeplanung wird zur Energieplanung weiterentwickelt.“
HINWEIS: Ziel der EPBD ist es, dass bis Ende 2025 ein sog. Sanierungsplan vorgelegt werden und die Richtlinie bis Mitte 2026 ins GEG umgesetzt werden sollte.
Die zweite AG, die sich mit dem Thema befasst hat, ist die Arbeitsgruppe Energie & Klima (15). Da heißt es:
„GEG und kommunale Wärmeplanung werden enger verzahnt. Die Wärmeplanung wird zur Energieplanung weiterentwickelt.
Wir werden allen Menschen bis 2045 im Einklang mit den Maßgaben des Klimaschutzgesetzes in Deutschland sozialverträglich klimaneutrales Heizen ermöglichen. Wir wollen die Wärmewende entschlossen voranbringen und Planungs- und Investitionssicherheit gewährleisten. Wir wollen aber auch neues Vertrauen schaffen und werden dafür zügig das Gebäudeenergiegesetz (GEG) novellieren.“
Forderungen/Hinweis von Verbänden und Unternehmen
# ohne Vorgaben zur Begrenzung des Gebäudeenergieverbrauchs laufen Heizkosten aus dem Ruder
# Energiekosten senken, CO2-Emissionen senken, Energiekosten bezahlbar halten
# Förderung komplett auf Erneuerbare Energien ausrichten, soziale Staffelung weiterentwickeln
# Umstellung der Förderung für Wärmepumpe auf Festpreisförderung um Kostensenkungspotenziale zu heben
# Netzentgelte reduzieren – keine „falschen“ Reservekapazitäten vorhalten (SPIEGEL 15: 40 Kohlereservekraftwerke – da sagt selbst Uniper „Unsinn“); Finanzierung Netzausbau: CO2-Einnahmen (KTF) oder Amortisationskonto (erst Investitionen/Ausgaben, später Einnahmen durch Betrieb als Ausgleich)
# Netzentgelte minus 50% = 9,1 Mrd. für Haushalte + mehrere Mrd. bei Unternehmen
# Leistungsfähiger Netzbetrieb: Aktuell 867 Verteilnetzbetreiber und 4 Übertragungsnetzbertreiber (ÜNB); kleine Betreiber sind mit Digitalisierung und Netzanschluss dezentraler Anlagen überfordert – es braucht leistungsstarke Cluster – 6 Netzregionen mit einheitlichen Standards und Ansprechpartnern